Die Koalition von SPD und CDU muss leider feststellen, dass die Diskussion um die Nutzung, der von der Gemeinde erworbenen Flächen in der Oberstraße/Friedhofsweg in Kettenbach, unsachlich und mit falschen Behauptungen geführt wird.
Die Koalition hatte anlässlich der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 17.10 2018 den Verkauf der Fläche beschlossen und den Gemeindevorstand beauftragt, mit dem Investor eine städtebauliche Vereinbarung zu treffen, wonach die Fläche von 3243qm mit 18 Wohneinheiten bebaut werden sollte, wobei eine Fläche entlang des Weges am Friedhof als Parkplätze für den Friedhof frei bleiben sollte. Es sollte ein Gebäude mit 8 seniorengerechten Wohnungen errichtet werden und mit Zwei- und Dreifamilienhäusern, die sich in der Höhe an die bestehende Bebauung angelehnt und diese nicht überragt hätten.
Die Koalition wollte und will damit ein seniorengerechtes Wohnen auch in Kettenbach ermöglichen, um älteren Mitbürgern ein Verbleiben in ihrem sozialen Umfeld zu ermöglichen, wie dies auch in Michelbach mit großem Erfolg umgesetzt werden konnte. Gleichzeitig sollte auch jungen Familien die Ansiedlung im alten Dorfkern ermöglicht werden, im Sinne eines generationengerechten Wohnens auf einer Fläche. Damit sollte neben der Belebung des Ortskerns auch dem ständig steigenden Landverbrauch durch neue Baugebiete entgegengewirkt werden.
Außerdem hätten dadurch auch Eigentümer von älteren Hofreiten mit erheblichem Investitionsbedarf die Möglichkeit gehabt, diese zu verkaufen und in Kettenbach bleiben zu können. Durch den Ankauf dieser Hofreiten durch die Gemeinde hätte zudem die Möglichkeit bestanden, die eine oder andere Scheune oder Stall abzureißen, um Freiräume zu schaffen, die die Attraktivität der verbleibenden Gebäude wesentlich erhöht hätte.
Da die Investorengemeinschaft zerbrach, konnte dieses Vorhaben leider nicht umgesetzt werden.
Der Gemeindevorstand ist derzeit beauftragt, auf der Grundlage des Beschlusses vom 17.10.2018 einen Investor zu suchen, um weiterhin die Idee eines Mehrgenerationenwohnens umzusetzen.
Insbesondere in den sozialen Medien wird dieser Gedanke derzeit mit falschen Behauptungen diskreditiert und die Stimmung angeheizt. So wird z.B. behauptet, es würde ein sozialer Brennpunkt entstehen und von 40 Wohneinheiten ist die Rede, leider auch befeuert durch eine unrichtige Mitteilung des Bürgermeisters in der Sitzung des Ortsbeirats Kettenbach am 11. August dieses Jahres. Auf Grund der Aussage des Bürgermeisters in der Presseveröffentlichung vom 16.10.2020 und einer Anfrage der Koalition an den Bürgermeister konnte dieser in der Sitzung der Gemeindevertretung vom 22.10.2020 dies im oben genannten Sinne richtigstellen.
Auch die angesprochene Parkplatznot kann kein Argument gegen die Ansiedlung von seniorengerechten Wohnungen sein, immerhin hat die Gemeindevertretung die Stellplatzsatzung geändert, wonach nun zwei Parkplätze pro Wohneinheit hergestellt werden müssen. Damit werden auf dem Grundstück ausreichende Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Entgegen dem in der Presseveröffentlichung erweckten Eindruck wurde der Ortsbeirat Kettenbach auch angehört und hat sich in den Sitzungen vom 11.9.2018 und vom 9.10.2018 mit diesem Thema befasst, wobei den damaligen Plänen nicht zugestimmt wurde.
Dies war und ist auch nicht erforderlich, da der Ortsbeirat nach der hessischen Gemeindeordnung nur anzuhören ist. Es mag naheliegend und verständlich sein, wenn sich der Ortsbeirat der ablehnenden Meinung der Anlieger anschließt, dieser populistische Ansatz, dem sich die Bürgerliste und die Grünen angeschlossen haben, ist unseres Erachtens nicht weiterführend. Würde die Fläche in 4 Bauplätze aufgeteilt und verkauft, wäre nichts für die Entwicklung Aarbergens gewonnen. Dann hätte die Gemeinde die beiden Hofreiten auch nicht zu kaufen brauchen. Besonders irritiert das Verhalten der Grünen, die in den letzten beiden Legislaturperioden gegen alle Baulandausweisungen gestimmt haben, auch im Zusammenhang mit dem Bau des Seniorenheimes in Michelbach und stattdessen eine innerörtliche Bebauung gefordert haben, allerdings auf Grundstücken die sich in Privateigentum befanden. Jetzt wurde ein innerörtliches Projekt angestoßen, um Flächen zu schonen, was machen die Grünen? Sie stimmen aus populistischen Gründen auch dagegen, plötzlich ist keine Rede mehr von Ressourcen sparen. Es fällt im Übrigen auf, dass all diejenigen, die selbst vor Jahren gebaut haben, nun plötzlich meinen, es sei genug und der jungen Generation ihren Hausbau verbieten wollen. Dass die Bürgerliste ihr Mäntelchen nach dem Wind hängt und populistischen Parolen zu folgen pflegt, ist nicht neues und verwundert nicht mehr. Es wäre interessant von beiden Gruppierungen zu hören, wie sie sich die Zukunft Aarbergens vorstellen oder ob Aarbergen zum Museumsdorf werden soll, ohne weitere Veränderung und Entwicklung, so dass junge Familien, die sich ein eigenes Haus bauen wollen, abwandern müssten.
Die Koalition wird die Idee des Mehrgenerationenwohnens weiterverfolgen. Wir sehen darin eine Möglichkeit die Ortskerne zu erhalten und mit Leben zu erfüllen und gleichzeitig den Flächenverbrauch zu reduzieren. Wir wollen nicht, dass ältere Menschen, die ihre Hofreiten und Häuser nicht halten können, nach Hahnstätten oder Katzenelnbogen ziehen müssen. Auch unseren bauwilligen jungen Familien soll der Verbleib in Aarbergen und die Möglichkeit des Hausbaus ermöglicht werden.

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